Innendetails der Bunker

 

- Druckschutztüren eines Truppenmannschaftsbunkers

Die inneren Schutztüren, besonders die der Gasschleusenbereiche eines Truppenmannschaftsbunkers, erwiesenermaßen von Bunkern des Types T 750, bestanden meist aus einem (wohl nicht asbesthaltigen) gipsartigen Material, mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit aus dem so genannten "Sorelzement" (Steinholz), welcher wohl gasaufsaugend und gleichzeitig abblockend, ähnlich der Wirkungsweise eines Schwammes funktionieren sollte. Gleichzeitig sollte Druckschutz gewährleistet sein. Durch die Feuchtigkeit in den Jahrzehnten sind viele der Türen heute aufgrund der speziellen Materialeigenschaften mittlerweile auseinandergefallen. Sicher war diese Vermutung bis jetzt jedoch nicht.

Herrn Ellerbrock, Forscherkollege aus Oldenburg und Fachmann für Analysen derartiger Materialien, wurde zur genauen "Enträtselung" des Stoffes eine Probe des Türbaumaterials zugesendet. Nachfolgend seine Materialbeschreibung:

"Ich bekam eine Probe der Türfüllung zugesendet. Nach Betrachtung konnte ich feststellen, dass die Substanz zum einen eine amorphe, also unkristalline Struktur aufweist. Ebenso ist aber auch ein faserartiger Stoff beigemengt. Handelt es sich um Asbestfasern? Nach Vergrößerung unter dem Mikroskop ließ sich aber schon bei 100facher Vergrößerung erkennen, dass es sich bei der amorphen Masse tatsächlich nicht um Fasern von Kristallen (Asbest) handelt. Die beigemischten Fasern konnte ich mit sehr großer Sicherheit als Holzfasern identifizieren. Sie haben eine braune Farbgebung und holzige Faserstränge. Diese Fasern bestehen aus dem Pflanzenbaustein Lignin. Dem Xylolith wurde demnach also Holz beigefügt. Dies geschah vermutlich, um eine hohe Elastizität zu erzielen. Mir selber bekannt sind zum Beispiel Isolierungen von Heizungsrohren aus den 1930ern. Dort wurden dem Xylolith Haare beigemengt um der Wärmeausdehnung der Rohre entgegen zu wirken.

Als ich dann bei "Google" Xylolith und Holz eingegeben habe, erschien dieser Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Steinholz_%28Belag%29

Dort wird das Material beschrieben. Erwähnt wird auch die Anfälligkeit gegen Feuchtigkeit.

Fazit ist also: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde kein Asbest verbaut. Um auf 'Nummer sicher' zu gehen, kann eine Schutzmaske bei Arbeiten mit dem Material aber nicht schaden..."

Es handelt sich demnach bei dem Baustoff der Türblätter also mit höchster Wahrscheinlichkeit um Sorelzement / Steinholz / sehr wahrscheinlich ohne Asbestzusatz.

Hier folgend eine intakte Beispieltür:

Wieder andere Türen in Truppenmannschaftsbunkern bestanden oft aus Eternit, besonders diejenigen in den Abortbereichen. Es wird sich hierbei wohl um die so genannten "Fortis"-Schutzraumtüren in eisensparender Bauweise der Eternitwerke in Berlin handeln:

 

- Druckschutzklappen eines Truppenmannschaftsbunkers

In den Truppenmannschaftsbunkern befanden sich meist zwei Arten von Druckschutzklappen vor den inneren Lüftungsschachtmündungen. Die kleinere Version für die Schächte mit geringerem Querschnitt, sowie nicht ganz so häufig wie die kleinere Version im Bunker vertreten die größere Version für die Lüftungsschächte mit großem Querschnitt. Hergestellt wurden die Klappen meist durch die Stahlbaufirma Klement und Sohn. Hier abgebildet ist eine der größeren Schutzklappen.

 

- Betonspülkästen eines Truppenmannschaftsbunkers

Die Spülkästen der Aborte in fast allen Truppenmannschaftsbunkern waren nicht aus Metall, sondern aus Beton. Pro Spülbeckenkasten ergab sich ein Gewicht von circa 10 Kilogramm. Die Becken waren sehr empfindlich. Sie waren schocksicher aufgehangen. Auf deren Seitenwandung befand sich ursprünglich jeweils ein Papieraufkleber mit der Beschriftung:

 

- Hauptstromzuleitung zum Sicherungskasten eines Truppenmannschaftsbunkers

Starkstromkabel wurden von außen durch die Hauptwand in den Bunker gelegt, diese mündeten in einem Dreifachverteiler am großen Sicherungskasten.

 

- Wasseranschluss eines Truppenmannschaftsbunkers

In einer derartigen Mulde in Ebene 1 der Bunker befand sich die Hauptwasserzuleitung mit Ventil.

 

- Lüftungsschächte eines Truppenmannschaftsbunkers

Die bekannten drei großen Lüftungsschächte an den Stirnseiten der Ebene 1 des Truppenmannschaftsbunkers leiteten sich innen fort. Zunächst folgte ein schließbares Druckventil, danach setzte sich jeweils ein eckiger Metallschacht an der Decke ins Bunkerinnere weiter fort.

 

- Splitterschutzvorbauten und Gasschleusen eines Truppenmannschaftsbunkers

In beiden Splitterschutzvorbauten eines Truppenmannschaftsbunkers befanden sich je zwei große Lüftungsschächte, welche nach innen führten. Je zwei Gasschleusentüren pro Vorbau führten jeweils in die dahinter liegende Schleuse. Dieser Aufbau war bei fast allen Truppenmannschaftsbunkern gleich. Unterschiede gab es im Bereich der Gasschleuse lediglich, dass oft eine der beiden Schleusen mittig durch eine Mauer unterteilt war, um die Füllung des Bunkers zu lenken und in die gewollte Richtung zu führen (hauptsächlich aber, um kontaminierte Personen zur Entgiftungsstelle zu leiten). Alle Gasschleusentüren, die inneren Türen wie auch die äußeren Türen, hatten mittig eingebaute Panzer-Druckventilklappen, um der Gasschleuse Überdruck aus dem Bunkerinneren zu ermöglichen. Die äußeren Türen wurden durch Kanteisen, welche durch Stahlräder festgeklemmt wurden, versiegelt.

Nischen in den Splitterschutzvorbauten: Diese waren höchstwahrscheinlich für dort hineingestellte Müllaufnahmekisten zur Ablage von eventuell kontaminierten Kleidungsstücken gedacht.

Kanteisen und Öffnung der ehemaligen Druckklappe.

 

- Weitere Aufnahmen / Relikte eines Truppenmannschaftsbunkers / in loser Reihenfolge

 

Das Ende der beiden Truppenmannschaftsbunker 750 an der Hannoverschen Straße in Wilhelmshaven...

Geborgene Relikte / Beispiele

 

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