Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 30.08.22

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Der Bunker bei Google Earth: T 1500 Wilhelmshaven Trotz.kmz

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Der Bunker bei Virtual Earth: T 1500 Wilhelmshaven Trotz

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- Abweichungen möglich. Schematische Andeutung Lüftungsschachtvertiefungen Ebene 1, 2 und 3 in ihrer Gesamtausdehnungsbreite nicht dem Original entsprechend / hier um circa 30 Prozent gestaucht. -

 

"Er schützt uns vor allem.

Kriegsjahr 1944

Wilhelmshaven

den. 3.3.44"

 

Wilhelmshaven, Freitag, den 3. März 1944.

Angetretene Mannschaften und Offiziere vorm frisch vollendeten Truppenmannschaftsbunker T 1500 "Trotz" in Wilhelmshaven. Entweder handelt es sich hierbei um eine Vereidigung oder aber, was wahrscheinlicher ist, um die "feierliche Namensgebung" des Bunkers. Der Bunker selbst ist nach glaubwürdigen Informationen bereits im Herbst 1943 vollendet worden. Die Namensgebung könnte aufgrund der verschärften Luftangriffe dann im März 1944 zur "Aufmunterung" erfolgt sein. Blick von der Rheinstraße (damals Roonstraße) aus dem OG 1 einer Wohnung (Bereich heutige Rheinstraße 84) direkt über die dortige tobrukstandähnliche Splitterschutzzelle (hat zu der Zeit bereits existiert / unten gerade außerhalb des Bildbereiches) hinweg nach Norden. Augenscheinlich sind am Bunker zu der Zeit weder Tarnbemalung (ziegelrot und / oder mattschwarz) noch Wandbeschriftungen vorhanden. Auch ein Rolltor ist am mittleren Süd-Zugang (noch) nicht angebracht. Gut zu sehen aber der über dem mittleren Südeingang angebrachte hölzerne Schriftzug "TROTZ". Im Hintergrund links ein (ebenfalls) hölzerner Stand für leichte Flak auf einer Halle der Bauwerft (heute Gelände Marinearsenal), Metall war bereits Mangelware. Links ein erhalten gebliebener Rest / Westflügel der zerbombten Stadtkaserne (15. Januar 1941), auf deren Standort der Bunker 1943 gesetzt wurde. Dieser wurde nach dem Krieg abgerissen. Der Ostflügel rechts im Bild existiert noch heute teilweise. Dessen Nordbereich hatte den Bombenkrieg überstanden.

 

Luftbild von 1945:

1950er Jahre

Südwand: Hier ist ein mutmaßlicher Schriftzug zu erkennen. Es könnte sich dabei um "Lumpen- und Trödelhandel im Bunker Trotz" gehandelt haben. Nach dem Krieg war im Bunker nachweisbar ein Trödelhandel ansässig, ein dementsprechender Schriftzug soll sich am Bunker befunden haben. Wenn es sich hier um einen Schriftzug handelte, so ist er jedoch schnell wieder verwaschen.

Aufnahmen aus den 1970er und 1980er Jahren...

 

Der Truppenmannschaftsbunker 1500 "Trotz" ist der größte militärisch gebaute Bunker im Stadtgebiet. In Ebene 1 befindet sich mittig des Bunkers an der Decke eine aufwendig angemalte Windrose:

In Ebene 3 war eine Vermittlungsstelle / Schaltstelle (Telefon) untergebracht.

Pläne des Bunkers:

 

Die Bunkergattung "Truppenmannschaftsbunker 1500" stellt bis jetzt nachgewiesenermaßen ein Unikat dar, zwei zusammengelegte Truppenmannschaftsbunker 750 wurden in Wilhelmshaven in der Ebertstraße errichtet als EIN Bauwerk unter dem Propagandanamen "Trotz". Durch damit einhergehenden Wegfall von zwei Außenwänden, der Verringerung des Bauplatzvolumens (Zerschellerplatte) und somit der geringeren Betonmenge, welche benötigt wurde, schuf man hier ein wirtschaftliches "Glanzstück" des Zweckbaues. Schutzplätze regulär aufgrund der Zusammenlegung 1500 Personen. Die Deckenstärke beträgt nachgewiesenermaßen auch hier 3,75 m mit leichtem Gefälle nach außen. Auch alle anderen Truppenmannschaftsbunker besitzen wie bereits erwähnt dieses leichte Gefälle nach außen im Dachbereich.

Bekannte Daten:

Baujahr 1943 1500 Plätze 3 Ebenen

Wandstärke: 2,50 Meter / Deckenstärke: 3,75 Meter (mit leichtem Gefälle nach außen) / Länge (Tiefe): 38,90 Meter / Breite: 21,00 Meter / Höhe: 11,06 Meter

Nutzfläche: 1058 qm

Ausführung der Bewehrung: Braunschweiger

Kosten: ? RM

 

Fotoserie 2006:

Die längsseitigen Zugänge (logischerweise nur bei diesem Truppenmannschaftsbunker vorhanden) zu den beiden Splitterschutzvorbauten konnten mit Rolltoren verschlossen werden. An der Nordseite sind die Schienen noch vorhanden...

Mittig zu sehen die Grenze zwischen "den beiden zusammengesetzten T 750ern"...

Dies ist die östliche Begrenzung der Zerschellerplatte...

Ein Originalpfeil? Sehr wahrscheinlich...

Hier war die Steigleiter auf das Dach befestigt...

In der Mitte wieder die "Grenze"...

Hier wurde am Rand der Zerschellerplatte eine Grabung durchgeführt...

Zerschellerplatte

Die Splitterschutzvorbauten haben jeweils eine Decken- und Wandstärke von 2,50 Metern zu circa 2,00 Metern...

Mittig der T 1500, rechts die Kuppel des gesprengten Zombeckturmes an der Rheinstraße...

Der westliche der beiden Lüftungstürme. An diesem Turm befindet sich ein Mast...

Da beim T 1500, welcher aus zwei T 750ern besteht, sozusagen zwei Außenwände fehlen, sind für die Lüftungsanlage an beiden Seiten jeweils sechs der sieben Luftschachtvertiefungen in Ebene 1 belegt statt regulär drei...

Es wäre möglich, dass gegen Ende des Planungsstadiums der Bunker bereits die Doppelversion T 1500 "Trotz" feststand, so dass die sieben Vertiefungen für die Luftschächte in Ebene 1 an allen Exemplaren normiert allein wegen der fast vollständigen Belegung bei "Trotz" eingebracht worden sind.

Wieder die Aufnahmen der ehemaligen Steigleiter. An dem darunter liegenden Splitterschutzvorbau Süd fehlen die Aufnahmen...

Der südliche Schutzvorbaugang...

Nicht weit südöstlich vom Trotz befindet sich der gesprengte Zombeckturm an der Rheinstraße...

Einige Bilder aus dem Jahre 2000 vom Inneren des Bunkers:

Vielen Dank an Jens für die Zusendung der Bilder!

Im nördlichen Splitterschutzvorbau, links der vermauerte Bereich des ehemaligen Stahlschiebetores mittig des Vorbaues...

Links Gasschleuse West im nördlichen Splitterschutzvorbau...

Zugang in eine der Gasschleusen des Bunkers...

In einer der Gasschleusen...

In einem der beiden Treppenhäuser, Bereich Ebene 3...

In den großen Mannschaftsräumen Ebene 3, fast alle Trennwände wurden nachträglich herausgebrochen...

Der Umbau des Bunkers ist in Planung und wurde am 20.02.07 in der WZ (Wilhelmshavener Zeitung) beschrieben:

Seit Juli 2009 "tut sich was" am T 1500... Ein Plakat mit dem projektierten Umbauvorhaben wurde an die Nordwand gehangen:

09.09.10: Baumaterial am Bunker. Reste der vor einigen Wochen erfolgten Arbeiten am Gehweg, oder Anzeichen für bald beginnende Bauaktivität am Bunker?

28.01.11: Neuigkeiten! Der Bunker steht wieder zum Verkauf. Der jetzige Besitzer will ihn weiterveräußern. Anscheinend ist das Projekt zum Um- und Überbau des T 1500 gescheitert. Extern: Hier

Das Hinweisschild am Bunker wurde mittlerweile wieder entfernt.

Neuaufnahmen der Windrose im Bunkerinneren:

Neuaufnahmen aus dem Bunkerinneren / 2011:

21.07.12: Neuigkeiten! Das Verkaufsangebot - Extern: Hier ist nicht mehr vorhanden. Der Bunker soll aber bisher noch nicht weiterveräußert worden sein, obwohl es anscheinend Interessenten gibt...

8. Juli 2017: Bunker in Wilhelmshaven - Vorstellung der Truppenbunker

Dreiteilige Serie in der Beilage "Heimat am Meer" der Wilhelmshavener Zeitung.

Hier: Folge 3 / 8. Juli 2017

Wir danken herzlich für das Interesse und für die Veröffentlichung der Texte.

Nachfolgend Bilder des Bunker-Ostbereiches vom Mai 2018. Sie zeigen unter anderem Aufnahmepunkte, eventuell (ursprünglich) mit innenliegenden Ösen versehen (?) auf / in der Zerschellerplatte. Sollten so die Platten eventuell (bei Teilzerstörung durch Bombeneinschlag zum Auswechseln) angehoben werden? Auch zu sehen unter anderem Kernbohrungen in der Wand aus der Zeit um 2005. Immer noch stellt sich auch die Frage: War der Bunker tarnbemalt? Wenn, dann ziegelrot oder mattschwarz? Eventuell sogar ziegelrot UND mattschwarz? Es sind sowohl rote, als auch schwarze Stellen überall am Bunker noch schwach vereinzelt zu sehen.

Zugeputzte Kernbohrung:

Neuzeitiger Messpunkt (?):

Eine Art Pfeil aus der Nachkriegszeit (?):

Zugeputzte Kernbohrung:

Seitliche Öffnung in der Zerschellerplatte:

Grenze zwischen Fundament (rechts) und Zerschellerplatte (links):

Öffnung (Aufnahme?) in der Zerschellerplatte / siehe auch Fotos weiter oben:

Nachtrag 2020: Eventuell hat der Eigentümer bereits Anfang der 2010er Jahre wieder gewechselt. Der an der Westwand angesetzte KFZ-Unterstand wurde bereits irgendwann wohl zwischen 2011 und 2015 demontiert. Die Westwand ist nun komplett einsehbar.

Aufnahmen vom 15. Dezember 2020. Wir danken für die freundliche Fotografiererlaubnis:

Bunker stand seit 2011 zum Weiterverkauf / Umbauprojekt anscheinend gescheitert

Stand 2021: Nach neuesten Informationen mittlerweile verpachtet

 

Interessant ist, dass der Aufbau des äußerst massiven Selbstschutz-Standard-Hochbunkers der II. Welle Störtebekerstraße / Sedan in Wilhelmshaven durchaus diverse Ähnlichkeiten zur Gestaltung der Kriegsmarine-Truppenmannschaftsbunker aufweist.

Diese Seite ist Bestandteil der Präsenz

www.truppenmannschaftsbunker.de