Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 29.03.12

Objektvorstellung chronologisch von oben (ältester Stand) nach unten (neuester Stand) im Rahmen der Rechercheentwicklung

Der Bunker bei Google Earth: Truppenmannschaftsbunker-Variante Kiel, Germaniawerft (abgewandelte Bauform).kmz

Klicken Sie auf den oberen Verweis, wird eine temporäre Navigationsdatei auf Ihren Rechner heruntergeladen, welche Sie beim Schließen von Google Earth (es erscheint ein diesbezügliches Dialogfenster) oder auch während der Nutzung jederzeit wieder entfernen können, falls gewünscht.

Auf Ihrem Rechner muss das Programm Google Earth installiert sein. Wenn Sie auf den oberen Verweis klicken, öffnet sich Google Earth automatisch und leitet Sie zum gewünschten Punkt. Dies kann einige Sekunden dauern.

Der Bunker bei Virtual Earth: Truppenmannschaftsbunker-Variante Kiel, Germaniawerft (abgewandelte Bauform)

Für erweiterte Funktionen bei der Bildbetrachtung sollte das Programm Virtual Earth ("maps.live" / "bing") installiert sein. Wenn Sie auf den oberen Verweis klicken, öffnet sich Virtual Earth automatisch und leitet Sie zum gewünschten Punkt. Dies kann einige Sekunden dauern. Klicken Sie auf der Windrose oben rechts im Fenster die verschiedenen Himmelsrichtungen an, um das jeweilige Objekt aus verschiedenen Perspektiven zu sehen.

 

"Germania I" 1945, eindeutig erkennbar der Lüftungsturm links und ein undefinierbarer kleinerer Aufbau im Süddachbereich...

Der entfestigte Bunker "Germania I" in den frühen 1950er Jahren. Erkennbar rechts auf dem Dach der Lüftungsturm, mit denen der Truppenmannschaftsbunker und regulären WLS-Varianten identisch. Links daneben der zweite, bisher undefinierbare Aufbau, eventuell ein Beobachtungsstand...

Ein weiteres Foto zeigt den bereits entfestigten Bunker ansatzweise aus Nordosten. Die seitlichen Einschnitte im Bereich der massiven Splitterschutzvorbauten wurden augenscheinlich bis durch die Decke des Bunkers getrieben. Zu sehen auch ein Einschnitt bis ins Dach vorn rechts an der Wand. Erkennbar wieder zusätzlich zum Lüftungsturm (ein Teil davon ist neben der Dachkante links des Gebäudes im Vordergrund zu sehen) der mutmaßliche Beobachtungsstand auf dem Bunkerdach:

1955

1957

Wie im Bild weiter oben: Die seitlichen Einschnitte im Bereich der massiven Splitterschutzvorbauten wurden augenscheinlich bis durch die Decke des Bunkers getrieben.

1962


Größere Kartenansicht 

"Germania I" heute...

 
Größere Kartenansicht

Reguläre Variante Bremer Vulkan...

Als Montage hier das Dach des Bunkers "Germania I" und darunter das Dach einer regulären WLS-Variante. Die Maße inklusive der Splitterschutzvorbauten (sie reichen bis zur Dachkante - auch ein kleinerer nachkriegszeitiger Vorbau ist an der Westwand von "Germania I" vorhanden) stimmen mit dem regulären WLS-Bunker überein. Im Nordteil ist "Germania I" einige Meter länger als eine reguläre Variante. "Germania I" besitzt jedoch nur drei statt der sonst üblichen vier Geschosse. Überkragungen an den Splitterschutzvorbauten wird er wohl nicht besessen haben. Jedoch werden erhöhte Eingänge vorhanden gewesen sein. Wie diese erreichbar waren (logischerweise ebenfalls über außen angebrachte Treppen?) konnte noch nicht herausgefunden werden.

Aktuelle Hinweise: Die Bauweise mit drei Geschossen soll durchgeführt worden sein aufgrund einer nahen Flakstellung, in deren Schussfeld ein viergeschossiger Bunker dann knapp gestanden hätte. Zudem wird auch vermutet, dass die geringere Bauwerkshöhe mit Tarneffekten im Verbund mit der umliegenden Bebauung zusammenhängen könnte. Aufgrund der drei statt vier Ebenen wurde der verlängerte Nordteil realisiert, um ungefähr die gleiche Platzzahl eines regulären Werftbunkers zu schaffen. Eventuell wurde die Anlage erst im April 1945 (!) vollendet. Das widerspricht jedoch folgender Angabe:

Der bis Ende 1944 von Häftlingen des „Arbeitserziehungslagers Nordmark" auf der ehemaligen Germaniawerft in Kiel erbaute Hochbunker "Germania I" stellt eine veränderte und vergrößerte Version (Groß-Variante) der Truppenmannschaftsbunker-ähnlichen Werkluftschutzvarianten dar. Was für T 750er als Erweiterung mit T 1100ern und dem T 1500 galt, ist auch bei den artverwandten Varianten mit dieser Kieler Version durchgeführt worden (obwohl das Fassungsvermögen dieser Groß-Variante ungefähr dem einer regulären Variante entsprochen haben muss, da trotz der vergrößerten Grundfläche hier ein Geschoss weniger vorhanden war). Im Westdachbereich hat dieser Bunker einen mit den regulären Varianten und Truppenmannschaftsbunkern baugleichen Lüftungsturm aufgesetzt gehabt. Dieser wurde im Zuge der Umgestaltung und Wiederherrichtung des Bunkers im Rahmen des Zivilschutzes in den 1960er Jahren zusammen mit einem mutmaßlichen Beobachtungsstand auf dem Süddachbereich später entfernt. Im Kalten Krieg hätte der Bunker Schutz für regulär 1260 Personen geboten.

Fotos des Bunkers (www.kieler-rundschau.de / mit freundlicher Genehmigung):

Der kleinere von beiden Anbauten vorne rechts wurde erst nach dem Krieg geschaffen.

Montagen:

Wäre der Lüftungsturm nicht entfernt worden, wäre er aus diesem Blickwinkel heute wie oben dargestellt erkennbar (kleiner Anbau vorne aus Nachkriegszeiten). So, wie links in der Montage dargestellt, werden die ursprünglichen Luftschächte ausgesehen haben.

Interessante Führungen durch den Bunker: Hier

Vielen Dank an Herrn Peters für die Bereitstellung folgender Fotos aus dem Bunkerinneren vom Herbst 2009:

Neuaufnahmen im Rahmen eines Besuches der Kieler Woche am 26.06.10:

Weitere Fotos, aufgenommen während eines Kiel-Besuches am 27.03.12:

Stand 2019: Der Bunker ist (bereits 2016) veräußert worden. Er soll in ein "Bürogebäude mit Fensteröffnungen und Überbau" umgewandelt werden. Wann das reell geschehen soll, ist aber noch unklar.

 

Anklicken!

Anklicken!

Riss der Bremer Vulkan-Variante (noch ohne Beobachtungsstand auf Dachmitte / dieser wurde eventuell erst nach Fertigstellung des Bunkers realisiert)

Allgemeine Beschreibung der WLS-Varianten / Werftbunker (unter anderem Typ "Werftbunker LSB 1400")

Die typischen T 750-Lüftungstürme (Lüftungstürme wurden / werden auch oft als betonierte Schornsteine bezeichnet) sind in einer leicht veränderten Variante auch auf den Dächern der Werkluftschutz-Hochbunker direkt am Vulkanwerftgelände Bremen-Vegesack (der Bunker steht einige hundert Meter östlich des dortigen T 750 in einer leichten Anhöhe nahe der Straße Am Werfttor und besitzt zudem einen Beobachtungsstand mittig des Daches - ähnlich wie der T 750 Emsstraße 2 in Wilhelmshaven) und dem ehemaligen Neptunwerftgelände Rostock zu finden. Sie sind jeweils mittig an der äußeren Kante des Bunkerdaches jeweils an der Splitterschutzvorbauseite angelegt und sind im unteren Bereich etwas höher als ein normaler T 750-Lüftungsturm (der Rostocker Lüftungsturm ist im Unterbereich jedoch mindestens noch einen Meter höher als der Bremer Turm). Ein weiterer Bunker dieser Bauart steht in Höhe Schiffbauerdamm / Am Duckeldamm auf dem Gelände der Nordseewerke Emden. Der Bunker wurde nach dem Krieg entfestigt und dient heute als Lager. Auch im Krieg wird der Bunker teilweise als Lagerbunker für die Nordseewerke-Werft gedient haben. Der Lüftungsturm wurde entfernt. Ein vierter Bunker dieser Bauart stand nahe des nicht fertig gestellten U-Bootproduktionsbunkers "Hornisse" ebenfalls in Bremen. Das Bauwerk wurde kurz nach dem Krieg gesprengt und später dann entfernt. Der fünfte und sechste Bunker dieser Form wurde auf dem Gebiet der Blohm & Voss-Werft in Hamburg errichtet. Bunker 2 / Ost wurde nicht fertig gestellt. Beide Bunker wurden nach dem Krieg gesprengt und vollständig entfernt. Der siebte Bunker dieses Typs wurde in Flensburg auf der Werft errichtet. Er wurde nach dem Krieg entfestigt und wohl in den 1960er Jahren entfernt. Der achte Bunker sollte an der verlängerten Jacobistraße in Wesermünde (Bremerhaven) erbaut werden, wurde jedoch nur im Bereich des Erdgeschosses vollendet. Die Ruine steht noch heute dort. Bunker Neun und Zehn befinden sich auf dem Gebiet der Opelwerke in Rüsselsheim, welche im Krieg unter anderem mit Kriegsmarine-Torpedobau beauftragt waren. Ein elfter, zwölfter und dreizehnter Bunker wurde jeweils auf dem SKF-Gelände / Fichtel & Sachs-Gelände und Kugelfischer-Gelände in Schweinfurt gebaut. Sie besaßen lediglich zwei von ursprünglich vier regulär geplanten Geschossen. Der Fichtel & Sachs-Bunker wurde im Zeitraum zwischen 1993 und 2001 beseitigt. Das genaue Datum ist noch unbekannt. Der SKF-Bunker wurde 2006 entfernt. Der Kugelfischer-Bunker ist noch immer vorhanden. Grund für die Errichtung war hier die anteilige Wälzlagerproduktion für die Kriegsmarine durch SKF, Fichtel & Sachs und Kugelfischer.

Die dreizehn beschriebenen Hochbunker sind zudem extrem bauartähnlich zueinander. Die Splitterschutzvorbauten sind mehrgeschossig und besitzen Überkragungen als Schutz für die unter diesen befindlichen Zusatztüren. Beim Emder Exemplar wurden diese Überkragungen / Betonfortsätze entfernt.

Der Rostocker Lüftungsturm ist wie geschrieben noch etwas höher als die erhaltene Bremen-Version am Vulkan. Die Überkragung und der obere Eingang des südlichen Rostocker Splitterschutzvorbaues ist linksbündig angeordnet, während der Eingang am östlichen Splitterschutzvorbau in Bremen, welcher sich baulich in gleicher Lage befindet, rechtsbündig angeordnet ist. In Bremen liegen beide oberen Eingänge in einer Flucht (auch der zweite Bremer Bunker hatte beide oberen Eingänge identisch zum Vulkan-Bunker in einer Flucht - identisch zur Lage des Lüftungsturmes Vulkan - angelegt), während dies in Rostock aufgrund der geschilderten Tatsache nicht der Fall ist. Beim Emder Exemplar war die Überkragung am Nordsplitterschutzvorbau rechtsbündig ausgerichtet. Die Lage der südlichen Überkragung war ebenfalls in einer Flucht rechtsbündig. Das fertig gestellte Hamburger Exemplar hatte seine Überkragung am Ostsplitterschutzvorbau linksbündig, also südlich ausgerichtet angebaut. Die Westüberkragung mit dortigem Eingang ins 2. Obergeschoss war entgegengesetzt - nördlich - realisiert worden. Zudem wird sich hier ein nicht regulärer Zusatzeingang im Westvorbau an dessen Südwand ins 1. Obergeschoss direkt über dem Erdgeschosseingang befunden haben, der mit einer Holztreppe zu erreichen gewesen sein dürfte.

Diese dreizehn Bunker stellen eine abgewandelte Werkluftschutz-Variante der Truppenmannschaftsbunker dar und dürften durchaus mit diesen als "verwandt", wenn man diesen Begriff nehmen darf, bezeichnet werden. Die Bezeichnung lautete hier in mehreren Fällen: Werftbunker LSB 1400. Die Bunker sind regulär viergeschossig ausgeführt worden.

Eine vierzehnte Variante wurde 1944 als Schutzbunker der Germaniawerft in Kiel gebaut ("Germania 1"). Der Bunker ist länger als die anderen Typen, besitzt jedoch nur drei Geschosse. Die Vorbauten schließen an der Dachkante ab. Das Bauwerk wird aber ebenfalls zu dieser Baureihe gehören. Variante Fünfzehn, die ebenfalls zur Baureihe gehören wird, entstand mitten im Werksgelände der AG Weser in Bremen ("Bunker 49"), unweit entfernt des beschriebenen Bunkers bei "Hornisse" (dies war "Bunker 50"). Der Hochbunker war ein Doppelbunker, zusammengesetzt aus zwei regulären WLS-Varianten, aber mit Bauartabweichungen. Das Objekt stellt das größte bisher bekannte Bauwerk aller Truppenmannschaftsbunker und seiner Varianten dar. 1992 wurde der Bunker abgerissen. Varianten Sechzehn, Siebzehn und Achtzehn wurden auf dem Gelände des Stahlwerkes Klöckner in Osnabrück gebaut. Auch Klöckner produzierte anteilig Rüstungsgüter für die Kriegsmarine. Die drei Bunker waren jeweils nur halb so breit wie ein regulärer Werftbunker, da nur wenig freier Bauplatz auf dem Werksgelände zur Verfügung stand. Alle drei sollten je zwei Geschosse erhalten. Jedoch ist dies nur beim westlichen Bunker ausgeführt worden. Der östliche Bunker, der noch bis in die heutige Zeit existierte und dann im Sommer 2015 schließlich abgerissen wurde, besaß nur das Erdgeschoss. Aus Materialmangel wurde auf ein Obergeschoss verzichtet. Der dritte, südliche Bunker kam nicht mehr über die Realisierung der Unterbereiche der Außenwände hinaus und war zumindest über Erdgleiche 1952 schon wieder beseitigt. Die drei 1944 (eventuell bis 1945) gebauten Bunker wurden für jeweils 350 Plätze projektiert.

 

Diese Seite ist Bestandteil der Präsenz

www.truppenmannschaftsbunker.de