Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 29.03.12

Objektvorstellung chronologisch von oben (ältester Stand) nach unten (neuester Stand) im Rahmen der Rechercheentwicklung

Der Bunker bei Google Earth: T 750 Kiel 2 Prinz-Heinrich-Bunker.kmz Nachtrag: Entfernt Sommer / Herbst 2007

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Der Bunker bei Virtual Earth: T 750 Kiel 2 Prinz-Heinrich-Bunker Nachtrag: Entfernt Sommer / Herbst 2007

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- Abweichungen möglich. Schematische Andeutung Lüftungsschachtvertiefungen Ebene 1, 2 und 3 in ihrer Gesamtausdehnungsbreite nicht dem Original entsprechend / hier um circa 30 Prozent gestaucht. -

 

 
Größere Kartenansicht

 

Auf diesem Bild sind die verputzten Luftschachtvertiefungen noch als Umrisse erkennbar...

Aufnahmen aus den 1980er Jahren...

 

Dieser T 750 in Kiel ist etwas höher als "normal" angelegt worden. Die Vorbauten waren über Treppen zu erreichen.

Aufnahme aus den 1950er Jahren...

Besonderheit: An der Stirnseite besaß er ursprünglich zwei Positionen weiter links der drei großen Luftschächte der Ebene 1 einen kleinen Zusatzschacht in der dortigen Vertiefung (ähnlich wie beim T 750 in Hamburg ausgeführt).

Durch Recherchen wurde von uns 2005 herausgefunden, dass es sich auch bei dem von innen gesprengten (gesprengt am 06.07.1945) Hochbunker ("Prinz-Heinrich-Bunker") an der Prinz-Heinrich-Straße / Arkonastraße (Marineschule) um einen weiteren Kieler T 750 handelt(e). Wir hatten anfänglich ein Foto im Netz gesichtet, welches uns diese Tatsache verriet. Nach Hinweisen soll der Bunker zudem ein Kellergeschoss besessen haben. Dieses konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Die meisten der Luftschächte an den Stirnseiten und den Seitenwänden sind Jahre nach der Sprengung verschlossen und verputzt worden (wohl erst in den 1960er Jahren). Auch sind Teile der Wände unter der Deckenplatte durch die Sprengung leicht herausgedrückt worden. Diese Bereiche wurden später aus unerfindlichen Gründen verputzt und "angeglichen". Auf jeden Fall hat auch dieser T 750 das vertiefte Lüftungsschachtmuster besessen. Das erste "Beweisfoto" von 2005 hier:

Copyright: T. Schwabedissen

Die Quelle des Originalbildes ist vertrauenswürdig. Auch die obigen Luftbilder sprechen für sich. Unten links das Schutzbauwerk und darüber das bekannte Lüftungsschachtmuster der Bunkerseitenwand. Damit war sofort klar: Ein T 750!

Dank an Herrn Jan Schwarzenberg für die Bereitstellung der letzte Zweifel beseitigenden folgenden neuen Fotos.

 

Blick durch eine Öffnung in einen der Splitterschutzvorbauten...

Wieder Blick durch die Öffnung in einen der Splitterschutzvorbauten...

Die Öffnung im vermauerten Splitterschutzvorbaueingang...

Im Frühjahr 2007 wurde das umliegende Baumwerk gefällt. Dies geschah als Vorbereitung für einen Abriss des Bunkers (!), welcher noch dieses Jahr erfolgen soll. Das Bauwerk soll neuer Wohnbebauung und hauptsächlich der Errichtung eines neuen Famila-Marktes weichen. Dies ist damit die bis dato wohl einzige neuzeitige Beseitigung eines Truppenmannschaftsbunkers. Das Gebiet des Bunkers, sowie der anliegende Sportplatz wurden schon vor einiger Zeit vom Bundeswehrstützpunktbereich abgetrennt für die geplante Umnutzung. Wir werden in Kürze berichten.

Unklar ist die Frage nach einem eventuellen Kellergeschoss. Im Bunker wurde während der Abrissplanung eine Begehung bezüglich der im Inneren angesiedelten Fledermäuse durchgeführt:

"Fledermauskundliche Stellungnahme zum geplanten Abriss des Hochbunkers auf dem Gelände der Marine-Technik-Schule (MTS)...

"Der Bunker ist ein massiver, fensterloser oberirdischer Bau mit annähernd quadratischer Grundfläche, der offenkundig seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr genutzt wird. Die einzige Zugangstür wurde aus Sicherheitsgründen zugeschweisst. Von außen ist der Bunker mit Ausnahme von Teilen der Südwestseite eingegrünt. Teilweise erreichen die Laubbäume bereits die Höhe des Bunkers, so dass er insbesondere während der Vegetationsperiode kaum sichtbar ist. Im Inneren wurden vermutlich kurz nach dem II. Weltkrieg durch die Engländer Sprengungen vorgenommen, die große Teile der Innenräume zerstörten. Gegenwärtig ist das Betreten des Bunkers als gefährlich einzustufen, da an verschiedenen Stellen im Inneren Reste der Zwischendecken, u. a. große Trümmerteile herabhängen. Teilweise werden diese nur noch von einzelnen Stahlbewehrungen gehalten, die ein Herabstürzen der Trümmer verhindern. Der gesamte Bunkerboden ist mit kleinen bis übermannsgroßen Bruchstücken übersät. Sowohl in den versteckreichen Schutthalden als auch in Mauerspalten und Einsenkungen finden sich eine Vielzahl geeigneter Überwinterungsmöglichkeiten für Fledermäuse. Der Zugang zum Bunker ist den Tieren an einem zugemauerten Nebeneingang möglich, an dem kleinere Ritzen im Fugenbereich ein Durchschlüpfen ermöglichen. Ob weitere Zugangsmöglichkeiten z.B. über die im Bereich des Bunkerdachs gelegenen Lüftungseinlässe existieren, konnte zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht geklärt werden. Der Bunker ist ein Winterquartier für Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii)! Bei der Bunkerbesichtigung wurden ca. 10 in Mauervertiefungen oder auch direkt an den Wänden ruhende Wasserfledermäuse gefunden..."

Quelle: www.kiel.de

Es gibt keine Hinweise auf ein Kellergeschoss. Deshalb kann es derzeit als unwahrscheinlich, beziehungsweise wohl ausgeschlossen gelten. Ist der Bunker demnächst abgerissen, kann leider in dieser Hinsicht keine weitere Recherche stattfinden.

 

T 750 Prinz-Heinrich-Straße / Arkonastraße - Der Abriss!

In der letzten Juliwoche 2007 begann ohne vorherige Ankündigung nun der geplante Abriss des T 750. Innerhalb weniger Wochen wird das Bauwerk unter anderem der projektierten Errichtung eines Famila-Marktes weichen. Eine "Rampe" aus Sand für den schweren Bagger, welcher von oben beginnend den Bunker Schritt für Schritt abträgt, wurde angeböscht. Die folgenden Innenaufnahmen zeigen eindeutig, dass der Bunker nach dem Krieg innerlich gesprengt wurde. Dies ist die einzige bisher nachgewiesene neuzeitige Beseitigung eines T 750. Man sieht, dass in der heutigen Zeit auch eine 3,75 Meter-Stahlbetonabschlussdecke einem modernen Abbruchwerkzeug nur unwesentlichen Widerstand entgegenzusetzen vermag. Wir berichten weiter über dieses Ereignis. Hier nun die ersten Fotos von J.Schwarzenberg, welcher vor Ort den Abriss für die Nachwelt festhält:

Zum Schutz vor Unfällen durch unbefugtes Betreten des Bunkers wurde nach der Begehungsöffnung der alten maroden Tür durch das Abrissunternehmen (unmittelbar vor Abrissbeginn wurde eine Begutachtung des Inneren durch das Unternehmen durchgeführt, dies war die zweite Begehung nach obig erwähnter vorangegangener Öffnung des Bunkers bezüglich des Fledermausschutzes) eine neue Sicherheitstür eingesetzt. Diese wird ihren Zweck nur noch kurze Zeit erfüllen müssen. Auch wurde Sand als zusätzlicher Schutz vor illegalem Eindringen vor den Türbereich geschüttet...

Stand 13.08.07:

Stand 19.08.07:

Der Lüftungsturm wurde bereits zerstört...

Dies sind die Reste des Lüftungsturmes...

Zusammen mit dem Bunker werden Teile der ehemaligen Bundeswehrstandortbebauung ebenfalls abgerissen...

Stand 26.08.07:

Stand 05.09.07:

Stand 18.09.07:

Der Bunker ist abgerissen. Nur noch wenige kleine Reste ragen über der Erdgleiche empor.

Hiermit endet die Geschichte dieses Truppenmannschaftsbunkers.

Stand 07.10.07:

Der verbliebene Fundamentbereich des abgerissenen Bunkers wird zerkleinert. Einen Keller hat der T 750 nicht besessen.

Artikel über den Bunkerabriss in der Kieler Presse:

2009 ist das Neubaugebiet mitsamt "Famila-Supermarkt" fertig gestellt. Auf dem Bunkerstandort befindet sich ein Bereich des Supermarktgebäudes und der Kundenparkplatz / Parkplatzeinfahrt...

Fotos des ehemaligen Bunkerstandortes im Rahmen eines Besuches der Kieler Woche am 26.06.10:

Weiteres Foto, aufgenommen während eines Kiel-Besuches am 27.03.12:

 

Auch hier sehen:

 

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www.truppenmannschaftsbunker.de