Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 25.12.15

Objektvorstellung chronologisch von oben (ältester Stand) nach unten (neuester Stand) im Rahmen der Rechercheentwicklung

Militärbereich - Betreten nur nach Genehmigung

Der Bunker bei Google Earth: T 750 Gdingen 1.kmz

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Hafengebiet Gdingen


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T 750 1

Many thanks to C. Piotrowski for this pictures!

Im heute polnischen Gdingen (ehemals Gotenhafen) wurden mindestens fünf Truppenmannschaftsbunker 750 errichtet. Drei sind noch heute vorhanden. Zwei Truppenmannschaftsbunker 750, die nahe des Sportplatzes des Marinestützpunktes im Stadtteil Oxhöft und zwischen Hafenbecken VI und VII entstanden, blieben unvollendet und wurden während der Demilitarisierung, sowie des Werftneubaues im westlichen Bereich der Hafeneinschnitte bald nach dem Krieg gesprengt und später beseitigt. Verdacht besteht zudem auf einen lediglich minimal begonnenen Werftbunker 1400 (WLS-Variante) zwischen Hafenbecken V und VI.

Der hier gezeigte erste T 750 existiert auf dem Gelände des heute polnischen Marinestützpunktes im Stadtteil Oxhöft. Dieser Stützpunkt wurde ursprünglich von der deutschen Kriegsmarine gebaut und genutzt. Der Bunker wurde 1943 innerhalb der ersten Bauphase errichtet. Seltsamerweise ist der Bunker in einem Plan vom August 1944 nicht eingezeichnet. Entweder war der Bunker trotz Baubeginn 1943 im August 1944 noch nicht vollendet, oder aber, was wahrscheinlich ist und wovon momentan ausgegangen wird, er wurde aus unerfindlichen Gründen im Plan nicht eingezeichnet. Ein zweiter ehemals durch die Kriegsmarineangehörigen des Stützpunktes genutzter T 750 steht circa einen halben Kilometer weiter westlich ebenfalls im Stadtteil Oxhöft. Dieser Bunker ist im Plan vom August 1944 eingezeichnet. Der dritte erhaltene T 750 befindet sich im zivilen Hafenbereich im Südbereich der Hafeneinschnitte Gdingens. Ob im Krieg auch dieser Bereich des Hafens großflächig militärisch genutzt wurde, ist noch unklar. Der Bunker jedoch wurde speziell von der Besatzung der "Prinz Eugen" genutzt, welche zeitweise am Pier gegenüber lag.

Many thanks to A. Ditrich for this pictures!

Innen:

Der T 750 soll entgegen des Standards laut einem polnischen Nachkriegsseitenriss eine Deckenstärke von insgesamt (inklusive Deckenverstärkung) 3,70 m außen bis 4,20 m oder 4,30 m (schlecht lesbar) dachmittig besitzen. Es dürfte sich jedoch um einen Fehler handeln. Der Bunker hat nach unseren Recherchen die exakte Standarddeckenstärke von 3,50 m / 3,75 m.

31.08.15: Der T 750 wurde mittlerweile komplett grau angemalt und an einigen Stellen, vor allem an der Deckenverstärkungskante, saniert. Ob auch im Inneren "renoviert" wurde, ist unklar. Diese Maßnahme wird zwischen 2012 und 2014 geschehen sein. Der Sinn ist uns nicht klar. Eventuell "Tarnungszwecke"? Der Bunker steht bekanntlich noch immer in polnischem Militärgebiet. Er sieht nun fast aus "wie neu". Bei Panoramio: Hier

Nachtrag 27.11.15: Der T 750 wurde aufgrund eines bevorstehenden Besuches der polnischen Regierungsspitzen im dortigen Stützpunkt äußerlich renoviert, um ein „besseres Erscheinungsbild“ abzugeben.

25.12.15: Ein nun ausfindig gemachtes Bild, welches (höchstwahrscheinlich Anfang 1944) den T 750 Öxhöft Ost Gotenhafen im Hintergrund und drei davor posierende U-Flottillenstützpunkt-Marinesoldaten im Vordergrund zeigt, kann als kleine Sensation gelten. Gut ist zu sehen, dass auch dieser T 750 mattschwarz tarnbemalt war. Links im Bild ist ansatzweise die Kirche Oxhöft auf dem dortigen Hügel auszumachen. Danke an Herrn T. Groenewold für die Bereitstellung des Bildes!

Die schwarze Farbe war bis zur neuerlichen Übermalung der Bunkerwände schon nicht mehr zu sehen gewesen. Aufgrund ihrer Zusammensetzung wird sie wohl schon in den 1980er Jahren gänzlich durch Witterungseinflüsse verblasst gewesen sein. Im Gegensatz dazu ist sie beispielsweise am T 750 Banter Ruine in Wilhelmshaven sogar noch bis heute ansatzweise erkennbar.

 

Nordwestlich des T 750 existiert ein weiterer Hochbunker, der jedoch nicht artverwandt mit Truppenmannschaftsbunkern ist und eher erbaut wurde:

Many thanks to C. Piotrowski for this pictures!

Im Bereich des Marinestützpunktes befanden sich zudem vier bauartgleiche weitere Hochbunker eines anderen Types. Drei von ihnen hatten auf ihrem Dach jeweils ein Flakgeschütz stationiert. Sie wurden speziell als Schutzräume für die U-Bootfahrer, sozusagen als Vorgänger der Truppenbunker und deren Zweckes, errichtet. Diese drei Bunker sind noch heute vorhanden:

Many thanks to A. Ditrich for this pictures!

 
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Der vierte Bunker hatte das zugehörige Leitgerät auf seinem Dach aufgesetzt. Er wurde jedoch erst später erbaut. Ende 1943 existierten die drei Flakbunker bereits. Bunker 4 wird erst 1944 realisiert worden sein. Er wurde nach dem Krieg zerstört. Er besaß auf seiner Plattform kein Flakgeschütz, sondern das zugehörige Leitgerät / Radarmessgerät. Die Flakgeschütze auf den drei Bunkern hatten folgende Bezeichnung: 10,5 cm S.K. C/32.

Die drei Flakbunker hatten die mehr oder weniger offiziellen Bezeichnungen "Anton", "Berta" und "Cäsar".

Nachtrag: Mittlerweile kann angezweifelt werden, ob es den "späteren Bunker 4" überhaupt gab. Der östliche der drei vorhandenen Bunker besitzt einen anderweitigen Dachaufbau als die Bauwerke West und Mitte. Hier könnte sich das Leitgerät befunden haben. Die drei vorhandenen Objekte waren bereits vollendet, als sich die Truppenbunker noch in Planungsphase befanden.

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